Von gestern bis heute: Silly sind ein Stück DDR-Rockgeschichte. Die engagierte Band rund um die charismatische Sängerin Tamara Danz verdankt ihren großen Erfolg nicht nur eingängigen Melodien, sondern auch anspruchsvollen, poetischen Texten, die sich betont kritisch mit dem Leben in der untergehenden Republik auseinander setzen. Im Jahr 2005 gelingt Silly mit Anna Loos am Mikrofon ein viel beachtetes Comeback.
Die 1978 an einem Berliner Biertisch gegründete Band Familie Silly tourt zunächst mit Cover-Songs durch die Lokale. Die erste Platte von Silly erscheint in der Bundesrepublik. Das 1980er Album „Silly“ ist so erfolgreich, dass es unter dem Titel „Tanzt keiner Boogie?“ schließlich auch in der DDR veröffentlicht wird. Mit „Mont Klamott“ präsentiert sich die Band 1983 von einer neuen Seite: Silly überraschen Fans und Kritiker mit ihrer ausgereiften Professionalität, traumhaften Melodien und poetischen Texten. In Zusammenarbeit mit dem Texter Werner Karma entstehen eingängige Rocksongs mit systemkritischem Unterton. Im Jahr 1986 erscheint „Bataillon d`Amour“ mit der gleichnamigen Single. Nur wenige Monate vor dem politischen Umschwung veröffentlichen Silly 1989 mit „Februar“ den Soundtrack zur Wende. Nach dem Tod von Tamara Danz (1996) und Schlagzeuger Herbert Junck (2005) ist die Band Silly nur noch zu dritt.
Mit Gastmusikern wie IC Falkenberg und Toni Krahl feiern Ritchie Barton, Uwe Hassbecker und Jäcki Reznicek 2005 ein Comeback. Anna Loos, die aus zahlreichen Film- und TV-Produktionen wie dem „Tatort“ bekannt ist, tritt erfolgreich die Nachfolge von Tamara Danz am Mikrofon an. Silly haben sich neu erfunden und veröffentlichen 2010 „Alles Rot“ – wiederum mit Texten von Werner Karma. Beim „Bundesvision Song Contest“ 2010 behaupten sich Silly hinter Unheilig auf dem zweiten Platz: Die Punkte kommen aus allen Bundesländern und machen die neuen Silly zum gesamtdeutschen Erfolgskonzept.